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INFORMATIONEN ZU HOMOEOPATHY UND NATURHEILKUNDE
und
naturheilkundlich unterstützender Krebstherapie

von Dr. med. Johann Josef Kleber

 

 

HOMÖOPATHIE BEI KREBS
von JJ Kleber

 

In meinem Buch "Naturheilkundliche Krebstherapie" Kai Kröger Verlag gehe ich umfassend auf alle bisher publizierten Methoden der homöopathischen Behandlung von Krebs ein, von Burnett, Clarke, Cooper und Eli Jones um 1900 über Emil Schlegel 1927 bis zu den jetzigen Autoren Dario Spinedi, Mateu Ratera, Ramakrishnann und Drs. Pareek. Außerdem sind in diesem Buch alle homöopathischen Mittel in ihrer Tumorsymptomatik beschrieben, die in den einschlägigen Büchern als Krebs heilende Mittel genannt wurden und alle anderen naturheilkundlich ergänzenden Krebstherapien [1].
Wegen der Schwierigkeit der homöopathisch unterstützenden Krebstherapie, werden in den folgenden Ausführungen keinerlei homöopathischen Arzneien genannt, sondern es wird nur das grundsätzliche Vorgehen, die Erfolgsaussichten und die Möglichkeiten einer Kontrolle der positiven Wirkung homöopathischer Therapie bei Krebs beschrieben.

 

Welche Erfolge der Homöopathie sind bei Krebs zu erwarten?

Besserung von Beschwerden der Krebserkrankung und eine Besserung der durch die schulmedizinische Therapie verursachten Beschwerden (Schmerzen, Müdigkeit, Schwäche, Übelkeit, Appetitstörungen, Neuropathie und anderes) kann man durch zusätzlich zur Schulmedizin angewandte Homöopathie oft erreichen (mit orthomolekularer Medizin und Immunstimulantien, TCM als supportive naturheilkundliche Krebstherapie bezeichnet). Homöopathisch sollte man immer zuerst versuchen das angezeigte Simile zu finden, das bei der Therapie der Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie oft ein nur vorüber gehend wirkendes (symptomatisches) Mittel sein wird. Spricht dieses Simile nicht gut an (z.B. bei Übelkeit oder Neuropathie nach Chemotherapie), sollte man das verursachende Chemotherapeutikon in potenzierter Form (C30, C200 oder eventuell auch C1000) versuchen. Immer ist zusätzlich eine orthomolekulare Unterstützung und eine Änderung der Diät  sinnvoll und besonders bei weit fortgeschrittenen Fällen werden zumindest zeitweise zusätzlich starke schulmedizinische Mittel nötig sein (z.B. Opiate gegen Schmerzen, Antiemetika oder Psychopharmaka gegen Übelkeit). Wenn Schulmedizin und Homöopathie sich zur Beschwerdelinderung ergänzen, sollte das homöopathische Mittel in einer Potenz gegeben werden, die häufig wiederholbar ist (C oder D12 bis maximal C oder D 30 in Wasser verdünnt oder LM- oder Q-Potenzen bis zur 6. Potenz), und es muss sichergestellt sein, dass jede homöopathische Gabe eine Erleichterung bringt. Da Homöopathie auch schaden kann, sollte ohne deutlichen homöopathischen Therapieerfolg keine Arznei längere Zeit gegeben werden, sondern man behandelt dann besser alleine mit schulmedizinischen Mitteln und kurzzeitigen Versuchsgaben homöopathischer Arznei, bis man ein gut gewähltes wirksames homöopathisches Mittel gefunden hat. Gerade die Abschätzung in wie weit ein nicht gut gewähltes homöopathisches Mittel bei häufiger Gabe schaden kann, oder wie lange ein Therapieerfolg gefahrlos ausgetestet werden kann, erfordert viel homöopathischen Sachverstand.

Therapie der Krebserkrankung: die Therapie der Krebserkrankung, das heisst die Heilung von Krebs durch Homöopathie (auch bei Metastasen), ist nach meiner Meinung möglich und wird auch häufig in der homöopathischen Literatur beschrieben (Übersicht aller diesbezüglichen Publikationen siehe Lit. 1); aber immer ist eine erfolgreiche homöopathische Krebstherapie ein Glücksfall und keinesfalls so häufig oder so sicher zu erwarten, wie man es nach dem Studium der Bücher von Ramakrishnan [3], Pareek [2] oder auch Wurster [4] oder den alten Autoren vermutet werden könnte. Wurster selbst gab in einem Vortrag an, dass Heilungen bei fortgeschrittenem Krebs in der Klinik Santa Croce nur in etwa 10% der Fälle gelingen. Diese Aussage trifft sicher auch auf nicht fortgeschrittene Fälle zu, da in der Homöopathie das Therapieentscheidende das Auffinden des richtigen Simillimum ist, und nicht so sehr das Krankheitsstadium (wie ja geheilte schwerste Krebs-Fälle in Wursters Buch bezeugen, ausgenommen sehr weit fortgeschrittene Fälle).
Etliche Krebsheilungen von Patienten mit noch aussichtsreicher Prognose werden wohl auch der schulmedizinischen Behandlung oder einer veränderten Lebenssituation zu verdanken sein und werden wohl übertrieben alleine der Homöopathie zugeschrieben. So ist eine selbstkritische Anwendung mehrerer Methoden das aussichtsreichste Vorgehen: als wichtigstes Regulierung der Lebenssituation, danach gleichwertig Schulmedizin, Homöopathie (soll Lebenssituation bzw. die Einstellung zum Leben verändern helfen), orthomolekulare Therapie und eventuell zusätzlich immunwirksame Arzneien und Therapien.

 

Wie erkenne ich die Wirksamkeit der Homöopathie?

Eine dauernde kritische Wachsamkeit gegenüber der Wirkung homöopathischer Therapie ist nötig (durch objektive schulmedizinisch anerkannte Untersuchungen) um deren Einfluss auf die Krebskrankheit zu überprüfen. Nur wenn neben der für die homöopathische Therapie wichtigen Symptomatik auch die schulmedizinischen Parameter der Krebserkrankung (Tumorgröße, Tumormarker, tumorverursachte Beschwerden) zurückgehen, darf man hoffen das richtige Simillimum gefunden zu haben und den Krebs auch durch die Homöopathie positiv zu behandeln.
Diese Klarheit über die positive Wirkung des homöopathischen Simile ist wichtig, um bei ungenügender homöopathischer Arzneiwirkung nicht zu lange zu warten bis man ein neues besseres Simile zu suchen beginnt (bei Krebs 1-2 bis maximal 3-4 Wochen). Ein über längere Zeit häufig gegebenes falsches Simile kann schaden, kann auch eventuell die Krebskrankheit verschlimmern (Metastasierung, Tumorwachstum, zusätzliche Beschwerden); selbst wenn kein Schaden eintritt (vor allem bei seltenen Gabe), wird Zeit versäumt ein besseres Simile zu suchen, das die Krebs-Erkrankung eventuell doch positiv beeinflussen könnte.

Das richtige Simillimum kann zwar eine Erstverschlimmerung machen (Verstärkung bestehender Symptome, Rückkehr alter von früher bekannter Symptome), wird aber  zumindest ein oder wenige wichtige Probleme sehr bald bessern (Krebsangst, Tumorschmerz, Schwäche, Appetit u.a.). Diese Reaktionen (Besserung, wie eventuelle Erstverschlimmerung) zeigen sich nach meiner Erfahrung bei sehr genauer Beobachtung ziemlich zeitnah nach der ersten Einnahme des richtigen Mittels (Stunden bis Tage). Bei wiederholter Einnahme sollte man sich nach 1 maximal nach 2 Wochen klar sein, ob das Mittel gut, schlecht oder eher gar nicht wirkt (siehe auch Ausführungen unter Homöopathie akuter Krankheiten).

Bei homöopathischer Krebstherapie als Zusatz zur schulmedizinischen Therapie  --eine sinnvolle, wirksame und häufige Kombination --  ist die Zuordnung der Besserung der Krebs-Symptome zu Schulmedizin oder Homöopathie besonders schwierig und meist sogar nicht eindeutig möglich; hier ist man stärker auf die Beobachtung der für die Simile-Wahl wichtigen Symptome angewiesen; ein wirklich gutes Simillimum wird (nach der möglichen Erstverschlimmerung) alle Symptome bessern (Psyche + Schmerzen + Leistungsfähigkeit + Appetit + Tumor + u.s.w.). Diese Besserung muss anhaltend sein oder sich dauernd steigern, eventuell jeweils nach neuerlicher Gabe des selben Mittels. Bessert sich nur ein Teil der Symptome (z.B. nur die Verstopfung) oder hält die Besserung (besonders die Besserung nur einzelner Symptome) trotz Wiederholung des Mittels nicht an (mal besser, mal wieder schlechter) ist das gewählte Mittel höchstwahrscheinlich falsch und bedarf einer strengen Überprüfung.

Um diese so wichtige Einschätzung der Mittelwirkung in kurzer Zeit (spätestens 1-2 Wochen) klar sehen zu können, empfehle ich erstens eine genaue Befragung vor allem nach den ersten Einnahmen (nach 1 Tag über Telefon) und zweitens das homöopathische Mittel nicht zu weit zu verdünnen (ein Tropfen einer niederen Q- oder LM-Potenz wird nach nur 1 oder 2-3 Gaben bei richtigem Mittel keine aussergewöhnlich schlimme Reaktion erzeugen; sehr unangenehme Mittelwirkungen lassen sofort den Verdacht auf falsche Mittelwahl aufkommen (klingen bei niederen Q-Potenzen rasch wieder ab); eine falsche Mittelwahl wird bei starker Reaktion durch ungenügende folgende Besserung schnell bestätigt und hilft so frühzeitig die Suche nach einem neuen hoffentlich besserem Mittel zu beginnen; gerade bei Krebs ist nicht Zeit Monate mit falschem Simile verstreichen zu lassen, selbst wenn dieses wegen seltener Wiederholung nicht schadet und bei starker Verdünnung lange keine unangenehmen Reaktionen macht.

 

Potenzhöhe und Gabenwiederholung bei Krebs

Die seltene Gabe von Hochpotenzen hat sich bei vielen homöopathischen Krebstherapeuten nicht bewährt [Zusammenstellung in 1] und die meisten haben nach unterschiedlichen Möglichkeiten gesucht das Mittel häufig wiederholen zu können: Spinedi die Q-Potenzen [4], Ramakrishnan die C200 in Wasser verdünnt jeden Tag 2 Stunden lang alle 15 Min. eine Dosis [3], früher Burnett, Clarke oder Schlegel häufige Gaben der C 12-30 [Zusammenstellung in 1] .
Zur Beginn der Therapie und zur Testung des Mittels hat sich bei mir vor allem die Q- oder LM- bis zur 6. Potenzstufe  sehr bewährt, bei gutem Allgemeinzustand und geringen Beschwerden auch die D/C30 (maximal D/C200) als Einmaldosis; ist die Wirkung zufriedenstellend gebe ich gerne die Q-Potenz in ansteigender Potenzierung alle Tage oder jeden 2. bis 3. Tag; weitere Verdünnung der Q-Potenz in Wasser vermeide ich (vor allem bei Therapiebeginn), um nicht bei starker Verdünnung und dadurch zu milder Mittelwirkung eine schlechte Simile-Wahl zu übersehen; stark verdünnte Q-Potenzen (1 Tropfen auf 1-3 Gläser Wasser verdünnt) zeigen negative Wirkungen trotz täglicher Einnahme eventuell erst nach Wochen bis Monaten; inzwischen ist bestenfalls viel Zeit verloren worden und schlimmstenfalls hat das Mittel einen bleibenden Schaden angerichtet (z.B. Metastasierung).
Die seltene Gabe einer Hochpotenz (z.B. alle Monate eine C1000) kann bei der Krebserkrankung nach der Überzeugung etlicher Autoren zu wenig zu sein; noch wichtiger ist die häufigere Gabenwiederholung vor allem bei zusätzlich schulmedizinischer Medikation.

Häufiges Wechseln von Mitteln nach der Erkenntnis oder dem starken Verdacht, dass das gegenwärtige Simile nicht wirksam oder sogar schädlich ist, halte ich für richtig und nicht für problematisch; dies gilt besonders, wenn man zu Anfangs keine sehr hohen Potenzen gibt (am besten Q3-Q6, D oder C 12, eventuell D oder C 30, maximal C200). Je niederer die Potenz gewählt ist, desto schneller soll nach der klassischen Lehre die Wirkung wieder nachlassen, so dass die Wirkung einer D/C12 oder LM/Q3-6 nach einem maximal nach 2-3 Tagen abgeklungen ist; diese Theorien haben sich bei mir in Praxi bestätigt vor allem, wenn das Mittel nicht richtig war (bei richtiger Simile-Wahl sah ich bei normalen akuten Krankheiten auch nach einer Dosis C12 oder LM6 schon Besserung für viele Tage oder sogar selten Heilung). Im Krebsbuch von Pareek [2] werden viele Fälle beschrieben, die erfolgreich behandelt werden konnten trotz häufigem Mittelwechsel, oder auch Kombinationen mehrerer Mittel zur selben Zeit. Ähnliches findet sich in den Darstellungen vieler der klassischen Autoren wie Jones, Burnett, Clarke, Schlegel [Zusammenfassende Darstellung in 1].
Gerade unter den "Klassikern" im deutschsprachigen Raum besteht nach meiner Meinung viel zu viel Angst ein Mittel zu häufig zu wechseln, wenn es keine oder ungenügende Wirkung, sogar wenn es eine schlechte Wirkung zeigt; andererseits besteht viel zu wenig Angst lange ein fraglich unwirksames Mittel zu geben, oder sogar mit dem falschen Mittel Schaden zuzufügen, da viele Therapeuten zu sehr von ihrer jeweiligen Mittelwahl überzeugt sind; dazu im Widerspruch habe ich die praktische  Erfahrung, dass auch bei erfahrenen Homöopathen und den "Kurse-Gurus" eine sehr gute Simillimum-Wahl sehr selten ist, und gute zumindest teilweise erfolgreich wirkende Simile bei schweren chronischen Krankheiten über längere Zeit nicht nicht gerade häufig gefunden werden:
ALSO MEHR MUT zum MITTELWECHSEL WENN SICH NICHTS POSITIVES TUT.

 

 

LITERATUR:

1. Kleber JJ: Naturheilkundliche Krebstherapie Mit Schwerpunkt auf Homöopathie und orthomolekularer Medizin; 2007  Kai Kröger Verlag ISBN 978-3-9808141-7-1
2. Pareek A. u. R.S: Krebs – heilbar durch Homöopathie. Kai Kröger Verlag, Groß Wittensee, März 2007
3. Ramakrishnan A.U., Coulter C.: A Homeopathic Approach to Cancer. Quality Medical Publishing 2001
4. Wurster J.: Die homöopathische Behandlung und Heilung von Krebs und metastasierenden Tumoren. 1. Auflage. Verlag Peter Irl, Buchendorf 2006