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INFORMATIONEN ZU HOMOEOPATHY UND NATURHEILKUNDE
und
naturheilkundlich unterstützender Krebstherapie

von Dr. med. Johann Josef Kleber

 

 

NATURHEILKUNDLICHE  ZUSATZTHERAPIEN  BEI  KREBS
von JJ Kleber Dez 2010

VORBEMERKUNG
Bitte vor der Lektüre dieses Kapitels die Einführung zur naturheilkundlichen Krebstherapie lesen, da dort auf das Zusammenwirken von Naturheilkunde und Schulmedizin eingegangen wird (die Wichtigkeit der exakten schulmedizinischen Verlaufskontrolle). Zu den meisten der hier sehr kurz besprochenen Therapien oder Einzelsubstanzen sind ausführlichere Kapitel in der Homepage, zu denen jeweils per Link verwiesen wird. Ausführlich und im Zusammenhang wird das Thema in meinem Buch "Naturheilkundliche Krebstherapie" Kai Kröger Verlag [1] besprochen.
Alle hier empfohlenen Therapiemöglichkeiten müssen mit dem behandelnden Onkologen oder Radiologen besprochen werden und dürfen nur mit dessen Einverständnis angewandt werden.

Zuerst werden kurz einzelne Therapieprinzipien besprochen und weiter unten die einzelnen Therapien oder Nahrungsergänzungsmittel in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.

BASISTHERAPIE
Als Basis jeder naturheilkundlichen Therapie verstehe ich eine ausreichende Therapie mit Vitaminen und Mineralien siehe Einführung in die orthomolekulare Medizin und orthomolekulare Basistherapie; wegen des Zusammenwirkens der einzelnen Vitamine empfehle ich grundsätzlich ein hoch dosiertes Multivitaminpräparat (dagegen Präparate mit ausgewählten Vitaminen in besonders hoher Dosierung nur als Zusatz für spezielle Indikationen siehe Vitamine). Zur Basistherapie zähle ich auch eine gesunde und natürliche Ernährung (siehe Krebsdiät) und die Regulierung der Darmtätigkeit (siehe Darmsanierung).
Besonders wichtige Vitamine und Nahrungsergänzungen zur Vorbeugung gegen die oder als Zusatztherapie bei der Krebserkrankung sind: Vitamin B1, B6, B12, C, D, E, Karotinoide, Folsäure, Karotinoide, Niacin, Omega-3-Fettsäuren (immer zusätzlich Vit. E + C), Selen, Kalzium, Magnesium, Zink, und das leider teure Coenzym Q10

 

ANTIOXIDATIVE  NAHRUNGSMITTEL  und  THERAPIEN
Antioxidativ wirkende Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel gelten als sehr wichtig zur Vorbeugung gegen Krebs und als Zusatztherapie bei Krebs (vor allem auch während Bestrahlung und bei Chemotherapie (evtl. vor Chemotherapie und ab 1-3 Tage danach), da antioxidativ wirkende Substanzen freie Sauerstoffradikale entfernen, die sonst die Zell- wände, Mitochondrienmembran und DNS der gesunden Zellen schädigen.
Besonders wichtig sind wieder Vitamine und Mineralien (Vitamin C, E, Karotinoide, Riboflavin, Omega-3-Fettsäuren (aus Fisch + Leinöl), Selen, Zink, und Coenzym Q10) siehe auch antioxidateve Therapie.
Viele Nahrungsergänzungs- oder Nahrungsmittel, wirken ebenfalls antioxidativ neben anderen Antikrebswirkungen: Cystein / N-Acetyl-Cystein, Gluthation, Isoflavone, medizinal wirkende Pilze (Shiitake, Maitake), Melatonin, Quercetin, Resveratrol, Soja, Tee.
Antioxidative Nahrungsmittel: alle Früchte vor allem mit Schale; alle Kohlsorten (vor allem Grünkohl); viele andere Gemüse vor allem mit roter Farbe (Karotten, Tomaten, rote Rüben) und dunkelgrüner Farbe (Spinat),

IMMUNSTIMULATION / IMMUNMODULATION
Gerade bei Krebs werden viele „Naturheilmethoden“ angepriesen / beworben als immunstimulierende Zusatztherapie, die dem körpereigenen Abwehrmechanismus hilft Krebszellen zu beseitigen. Während nur wenige Außenseiter behaupten allein durch Ihr „immunstimulierendes” Wundermittel den Krebs zu heilen, ist für alle der unten genannten Naturheilmethoden, Naturheilarzneien  (teils Nahrungsergänzungsmittel)   eine positive Wirkung auf das Immunsystem und eine das Tumor-Wachstum hemmende Wirkung in Labor-Studien und klinischen Untersuchungen bei Krebspatienten nachgewiesen.
Für alle dieser Substanzen ist aber die Wirkung in genug großen Studien nicht wissenschaftlich bewiesen, und bei keiner der Substanzen gibt es klare Erkenntnisse für die Höhe der Dosierung. Ebenso gibt es für die naturheilkundlichen Immunstimulantien oder Tumor-Antidote keine wissenschaftlich belegte Kriterien und Regeln um festzustellen, welche Methode bei welchem Patienten vorzuziehen ist, oder ob sie bei dem jeweiligen Patienten überhaupt wirkt.
Für folgende Substanzen oder Therapiemethoden liegen gute Studien für positiven Effekt auf das Immunsystem vor: Arabinoxylan = Biobran®, Curcumin, Darmsanierung (Nahrungsumstellung mit darmfreundlichen Keimen wie Lacto- und Bifidus-Bakterien, Sacharomyces lactis), Enzymtherapie, Medizinalwirksame Pilze  (Shiitake, Maitake, Ganoderma lucidum), Misteltherapie.
UNSICHERE  INDIKATIONSSTELLUNG : Das Problem aller dieser oben genannten immunstimulierenden Therapien für Krebs ist, dass es für keine dieser Therapien einfache und außerhalb der Forschungslabors erhältliche Methode gibt um zu untersuchen, ob der jeweilige Patient sicher von der Methode profitiert; noch weniger ist es möglich sicher zu entscheiden, welche der möglichen Immunstimulantien oder in welche Kombination diese die beste Wirkung versprechen. Ebenso ist die  Höhe der indizierten Dosis bei keiner dieser Methoden oder Arzneien wissenschaftlich einsichtig festzulegen, bei etlichen Substanzen (Pilze, Enzyme, Darmkeime, Curcumin) gänzlich unklar. Deshalb wird verständlich, dass in Einzelfällen von etlichen der oben genannten Methoden (vor allem Mistel) wunderbare Heilungen berichtet werden, die selbe Methode aber bei der Mehrzahl der Patienten (und in kontrollierten Studien) nur wenig oder gar nicht hilft.
Die Schwierigkeit wissenschaftlich einigermaßen begründet einen Immunstimulator auszuwählen ist exemplarisch am Beispiel der NK-Zell-Stimulierung durch Arabinoxylan = Biobran® im entsprechenden Kapitel dargestellt.

 

NATURHEILKUNDLICHE   ANTIKREBSMITTEL  ALPHABETISCH

ALOE VERA
Beschaffenheit:
Innerlich zu verwenden ist nur der Schleim aus dem Inneren des Aloe-Blattes, da der Saft aus den der Blattoberfläche nahen Zellen (Aloe-Latex) kolonreizende Anthraquinonon-Glycoside enthält (Aloe-Emodin, Aloin, Barbaloin), chemisch ähnlich den Cytsostitika Doxorubicin; diese wirken abführend und toxisch und können bei längerer oder zu hoch doisierter Einnahme Gastroenteritis kann. Aloe-Gel-Kapseln enthalten ca. 50-200 mg des Gels. [1,2]
Wirkung: Polysacharide und andere Bestandteile des Gels sind antibakteriell, antientzünd- lich, wundheilend und abwehrstimulierend wirksam (daher in der Volksmedizin äußerliche Anwendung bei Wunden und Verletzungen) [1]. Bei klinischen Studien zeigte sich bei Anwendung zur Wundheilung und bei Verbernnungen keine sicher positive Wirkung und bei Anwendung gegen Bestrahlungsdermatitis schlechtere  Wirkung als reine Feuchtigkeitscreme.
Gewisse antikanzerogene Eigenschaften (cytostatische, Apoptotose induzierende und Angiogenese hemmende Wirkung) sind hauptsächlich im Laborversuch gefunden, klinisch nicht bestätigt und vor allem durch die toxischen Antraquinon-Glycoside der Aloe verursacht. Eine Anwendung bei Krebs ist wegen der toxischen Wirkung der antikanzerogen wirkenden Aloe-Bestandteile daher nicht zu empfehlen.
Beurteilung homöopathisch: Ein eventueller Nutzen für eine Krebserkrankung steht zumindest nicht im Vordergrund der Inhaltsstoffe von Aloe vera, so dass andere Präparate absolut vorzuziehen sind. Eine störende Beeinflussung einer homöopathischen Behandlung ist eher nicht zu erwarten.
Literatur
1. Klasco R.K. .(Hrsg.): POISINDEX® System. Thomson MICROMEDEX, Greenwood Village, Colorado (Edition 2002-2004); Lapacho und Hydrochinon, Chinon-Intoxikation 2. Natural Standard Monograph Aloe (Aloe Vera) www.naturalstandard.com 2011

AMYGDALIN  siehe  LAETRILE

ARABIONOXYLAN
Arabinoxylan = Biobran®: Arabinoxylan ist eine Hemicellulose, die durch fermentative Spaltung von großen Polysacharidmolekülen aus Fasern der Reiskleie mit Hilfe eines Enzymextraktes aus dem Myzel des Shiitake-Pilzes gewonnen wird. Die Hauptwirkung ist eine Stimulierung der NK-Zellen; deshalb wird Arabinoxylan eingesetzt bei der naturheilkundlichen Behandlung von Patienten mit metastasierten Tumoren, wenn eine Verminderung der NK-Zell-Aktivität oder der NK-Zell-Zahl gefunden wird (siehe Arabinoxylan)

BIOBRAN siehe ARABIONOXYLAN

BOSWELLIA  / WEIHRAUCH: Bearbeitung ab 2011 vorgesehen

BROMELAIN siehe ENZYMTHERAPIE SYSTEMISCHE

CITRUS PEPTIDE = MODIFIED CITRUS PECTIN  =  MCP
Beschaffenheit
: MCP sind kurzkettige D-Polygalacturonate (mäßig resorbierbar aus dem Darm), die aus Zitrus-Pectinen (nicht resorbierbare gelierende Polysacharide aus der Zellwand von Zitrusfrüchten) durch chemische Spaltung (Natronlauge und Salzsäure) gewonnen werden [2].
Synonyme: PectaSol®, GCS-100, Citrus pectin, depolimericed Pectin, fractioned Pectin, modified Pectin [2]
Dosierung: wissenschaftlich begründetet Empfehlungen zur Höhe der Einnahmedosis und der Einnahmedauer gibt es nicht. In Studien wurden verwandt orale Dosen von 15-20-(30)g pro Tag [2].
Wirkung: MCP werden in der naturheilkundlichen Krebstherapie zur Prävention der Metastasierung verwandt. In Tier- und Labor-Versuchen wurde eine Hemmung des durch Kohlehydrate induzierten Tumorwachstums gefunden, sowie eine Hemmung der Angiogenese und der Metastasierung und eine immunmodulatorische Wirkung [2,3]. Ein  Wirkmechanismus scheint zu sein die Wechselwirkung der Polygalacturonate mit Galectin-3-Molekülen auf der Zellwand einiger Krebszellen, wodurch die Anheftung der Tumorzellen an Zellwände gehemmt wird. Diese Zell-Rezeptoren wurden vor allem gefunden bei Protata-, Lungen-, Melanom- und Mamma-Karzinom-Zellen. Klinische Studien ergaben positive Effekte bei Patienten mit Prostata-Krebs (Erniedrigung von PSA) und bei Patienten mit Artheriosklerose [2]. Zusätzlich wird eine entgiftende Wirkung berichtet durch Erhöhte Ausscheidung von toxischen Metallen (Arsen, Cadmium, Blei, Quecksilber) im Urin bei oraler Einnahme von 15g MCP pro Tag [1,2]
Nebenwirkungen: Allergien gegen MCP sind bekannt, sonst sind nur milde gastrointestinale Nebenwirkungen und Veränderung der Stuhlbeschaffenheit berichtet  [2]. Berichte über toxische Nebenwirkungen sind bis 2011 in den gängigen Datenbaken der Toxikologie keine bekannt geworden.
Beurteilung: Außer dem hohen Preis bei langzeitiger Einnahme spricht nichts gegen die Einnahme von MCP bei Krebs. Einnahmepause nach alle 3-4 Wochen erscheinen mir sinnvoll. Zur Schwermetallentgiftung würde ich MCP der Gabe von DMPS vorziehen, außer es liegt eine schulmedizinische relevante Schwermetallvergiftung vor.
Eine Interferenz mit homöopathischen Arzneien ist nicht zu befürchten.
Literatur
1. Eliaz et al.: The Effect of Modified Citrus Pectin on Urinary Excretion of Toxic Elements; Phytother Res 20 (10): 859-864; 2006
2. Natural Standard Professional Monograph: Modified Citrs Pectin 2010
3. Salman H et al.: Citrus pectin affects cytokine production by human peripheral blood mononuclear cells: Biomedicine & Pharmacotherapy, Volume 62, Issue 9, Pages 579-582

COENZYM Q 10 siehe Q 10

CONVOLVULUS ARVENSIS siehe C-STATIN

CURCUMIN
Curcumin werden vielfache antikarzinomatöse Wirkungen zugeschrieben (antiproliverative, Apoptose induzierende, Metastasierung hemmende Wirkung);  außerdem reaktiviert Curcumin die durch Tumorproteine gehemmte NK-Zellaktivität und  vermindert die Anzahl von Chromatiden-Brüchen in Zellen (Schutz gesunder Zellen vor Gammastrahlen). Möglicherweise wirken viele der vor allem in Pflanzenschalen enthaltenen Polyphenole auf ähnliche Weise karzinoprotektiv.

C-STATIN aus Convolvolus arvensis (Ackerwinde)
Ein Pflanzenextrakt aus den Blättern von der Ackerwinde Convolvulus arvensis (enthält ein Gemisch von Proteinen und Polysacchariden 250 mg pro Kapsel); es hemmt im Tierversuch die Einsprossung von neuen Gefäßen in den Tumor, die zum Tumorwachstum nötig sind (sogenannter Angiogenese-Hemmer). Bei den in der Krebstherapie enttäuschenden Ergebnissen der schulmedizinisch entwickelten stark wirkenden, aber sehr teuren Angiogenese-Hemmer (z.B. Bevacizumab = Avastin®) sind wohl von diesem viel schwächer wirkenden Pflanzenextrakt  keine Wunder zu erwarten, allerdings verursacht es auch keine wesentlichen Nebenwirkungen.

CYSTEIN / N-ACETYLCYSTEIN
Cystein ist Aminosäure, die schulmedizinisch als N-Acetyl-Cystein (NAC) häufig verordnet wird zum Schutz der Bronchialschleimhaut und zur Schleimlösung bei Bronchitis und als wichtiges Leberschutzpräparat bei einigen Vergiftungen. Bei Krebs ist NAC sehr wichtig als Antioxidans, zur Stärkung der Mukosa-Barriere und der Immunabwehr des Darms (zusätzlich Glutamin), zur Entgiftung bei Chemotherapie; außerdem hat NAC stärkende Wirkung bei Kräfteverfall und kachektischer Tendenz. Nebenwirkungen sind außer dem schwefeligen Geschmack keine zu befürchten. Dosierung von NAC ist 0,6-4g pro Tag [1].

DAIDZEIN siehe SOJA

DARMSANIERUNG und EUBIOTISCHE  DARMKEIME
Eine gesunde Darmflora unterstützt und stärkt die allgemeine Körperabwehr, da im Darm sehr viele immunwirksame Zellen in speziellen Lymphfollikel-Ansammlungen (Peyer- Plaques) vorhanden sind. Eine Therapie der pathologischen Darm-Keim-Zusammensetzung oder Verbesserung / Erhaltung der gesunden Darmflora ist für jeden Krebspatienten eine hilfreiche und sehr preisgünstige Diät- / Therapiemaßnahme, die besonders indiziert ist bei allen Darmtumoren und bei Bestrahlungen die den Bauchbereich mit betreffen (also auch Lendenwirbelsäule, Niere, Prostata).

ENZYMTHERAPIE SYSTEMISCHE
Durch die Spaltung von bestimmten Proteinen und durch den Einfluss auf die Rezeptordichte und -verfügbarkeit immunkompetenter Zellen wirkt die systemische Enzymtherapie immunzellaktivierend (auch Steigerung der NK-Zell-Aktivität), außerdem entzündungshemmend, fibrinolytisch und normalisierend auf die Zytokinfreisetzung. Da unterschiedlichen Enzymanteile (Bromelain, Chymotrypsin, Papain, Trypsin) unterschiedliche Wirkungsbereiche haben, sollten Kombinationspräparate einzelnen Enzymzubereitungen vorgezogen werden, außer man nimmt die Enzyme natürlich durch Früchte zu sich (Ananas, Papaia).
Dosierung: Wirksame Einnahmemengen sind nicht wissenschaftlich gesichert. Pfeifer empfiehlt während Chemotherapie + Bestrahlung Papain 600 mg, Trypsin 240 mg, Chymotrypsin 240 mg und Bromelain 600 mg, in der Nachsorge die halbe Dosierung
(z.B. Wobenzym etwa 5-10 Tabl. pro Tag) [7].

ESSIAC oder  FLOR ESSENCE
Beide Präparate haben ähnliche und je nach Hersteller unterschiedliche Mischungen von Teedrogen; Essiac meist Arctium lappa, Rheum palmatum, Rumex acetosella, Ulmus fulva und manchmal auch Echinacea, Cnicus benedictus, Laminaria digitata, Nasturtium officinale und Trifolium pratense. Einige der oben aufgeführten Teedrogen enthalten Phytoöstrogene (Genistein, Daidzein – wie in Soja), sind also dann bei östrogenempfindlichen Tumoren kontraindiziert. Grundsätzlich können die Wirkstoffe der unterschiedlichen oben genannten Teedrogen antikanzerogene, antioxidative, antiinflammatorische oder auch immunstimulierende Eigenschaften haben, die aber viel weniger untersucht und definiert sind als besser bekannte Antioxidantien und besser untersuchte Immunstimulantien (Biobran®, Curcumin u.s.w.). Bei der unklaren Zusammensetzung und äußerst unsicheren Wirkung gibt es zweifelsohne bessere und wohl meist billigere Alternativen für eine komplementäre Krebstherapie [1]

FLOR ESSENCE  siehe ESSIAC

GENISTEIN siehe SOJA

GANODERMA LUCIDUM siehe MEDIZINALE PILZE

GLUTHATION
Glutathion (L-Glutamyl-Cystein-Glycin) ist ein sehr wichtiges körpereigenes Antioxidans und wird im menschlichen Körper selbst aus den Aminosäuren Glutaminsäure, Cystein und Glycin gebildet. Bei ausgewogener Ernährung oder nötigenfalls orthomolekulare Supplementierung mit Vitaminen, Mineralien und Aminosäuren (z.B. in AminoPlus Immun Kyberg) ist die teure Substitution mit Glutathion überflüssig. Wichtigstes Aminosäurensupplement, das auch selbst antioxidativ und entgiftend wirkt, ist hierbei Cystein gut bekannt als NAC (N-Acetyl-Cystein)

HAIFISCHKNORPEL
Das Präparat enthält ein Pulver aus Haifischknorpel bestehend aus Glycoproteinen, Eiweißkomponenten und Kollagenfasern (bakterielle Verunreinigung möglich). Das Präparat soll die Einsprossung von neuen Gefäßen in den Tumor hemmen (sogenannter Angiogenese-Hemmer). Wegen der problematischen Herstellung (und auch aus  Tierschutzgründen), dem sehr hohen Preis bei der empfohlenen Dosierung  und der äußerst zweifelhaften Wirkung  sollte das Präparat nicht verwandt werden. Alternativ ist der von der Wirkung viel besser belegte naturheilkundliche Angiogensehemmer C-Statin zu bevorzugen.

ISOFLAVONE siehe SOJA

LAETRILE  =  AMYGDALIN  =  VITAMIN B 17
Laetrile (laevo-mandelonitrile-β-glucuronosid) besteht aus einem Extrakt aus zermahlenen Aprikosen- oder Pfirsichkernen und enthält das giftige Amygdalin; aus Amygdalin wird vor allem im Dünndarm langsam das hochgiftige Zyanid abgespalten, das nach Resorption bei kleiner Menge durch die körpereigene Rhodanase schnell entgiftet werden kann; übersteigt die aufgenommene Giftmenge die körpereigene Entgiftungskapazität, blockiert Zyanid die Zellatmung (Energiegewinnung durch Sauerstoff-Verbrennung in Mitochondrien); es werden die Zellen und Gewebe mit dem höchsten Energiebedarf (ZNS) zuerst geschädigt, deshalb bekommt der Patient zuerst Krampfanfälle, später Herzstillstand. Bei chronischer Einnahme von unterschwellig giftigen Zyanidmengen durch die Nahrung (z. B. ungenügend gekochte Yamswurzel oder Tabakamblyopie) kommt es vor allem zu Sehstörungen und Blindheit (Netzhaut als empfindlichster Teil des Gehirns).
Die im Internet behauptete Wirkung von Laetrile auf Krebs ist wissenschaftlich völlig unhaltbar. Da gerade von naturheilkundlicher Seite oft herausgestellt wird, dass die Krebszelle ihre Energie weniger durch die Sauerstoffverbrennung in den Mitochondrien gewinnt, sondern durch die anaerobe Glycolyse (Sauerstoff unabhängige Zuckerspaltung), würden Zyanide Krebszellen gar nicht beeinflussen, schädigen aber gesunde Zellen und am ehesten und schnellsten Zellen des ZNS. In einem Fallbericht ist eine lebensbedrohliche Vergiftung durch Laetrile bei einer Krebspatientin bekannt geworden (nach oral 3g Amygdalin) [1,2]
BEURTEILUNG: als gesundheitsschädlich und gegen die Krebserkrankung wirkungslos absolut abzulehnen; den Verkauf und die Bewebung halte ich für kriminell. Nach Wikipedia ist in Deutschland
Herstellung, Einfuhr und Handel von Lätrile = Vitamin B17 = Amygdalin nicht erlaubt [3]

MAITAKE siehe MEDIZINALE PILZE

MCP = MODIFIED CITRISPECTIN siehe CITRUS PEPTIDE

MEDIZINALE PILZE  (Shiitake, Maitake)
Die 3 wesentlichen zur Krebstherapie empfohlenen Pilze (Shiitake, Maitake, Ganoderma lucidum) haben in klinischen Studien ähnliche immunstimulierende Eigenschaften, als vermutete Wirksubstanz Polysacharide und gleiche Begleiteffekte wie Hemmung der Blutblättchenaggregation, Cholesterinsenkung u.s.w.. Deshalb sollte  man die in Asien als Nahrungsmittel  über Jahrhunderte gut bekannten Pilze Shiitake und Maitake, dem nur medizinisch empfohlenen Ganoderma lucidum vorziehen. Außerdem sollte die ungefährliche Pilzmahlzeit, oder allenfalls Heißwasserzubereitung, der Einnhame von Nahrungsergänzungs-Mitteln oder gar pharmazeutischen Präparaten zur i.m. oder i.v. Gabe vorgezogen werden. Bei abwechselnder Einnahme von Shiitake und Maitake sollten wegen der langen Verweilzeit der Wirksubstanz im menschlichen Körper 2-4 Pilzmahlzeiten pro Woche ausreichend sein.

MELATONIN: Es handelt sich um ein menschliches Hormon, das im Körper in der Zirbeldrüse und im Darm synthetisiert wird aus der Aminosäure Tryptophan  (5-Methoxy-N-Acetyltryptamin); seine Sekretion wird durch Dunkelheit gesteigert und durch Tageslicht gebremst; es stimuliert den zirkadianen Rhythmus und leitet die Schlafphase ein
DOSIERUNG: Bei Schlafstörungen wurden gegeben (0,1-0,6)-5-(6) mg ; 0,1-0,5 mg/d waren in einigen Studien ähnlich wirksam, wie 5 mg/d); beste Einnahmezeit ist etwa 1-2 Stunde  vor gewünschter Schlafzeit (aber vor 21-22 Uhr zur Normalisierung des zirkadianen Rhythmus). Als zusätzliche Therapie gegen Krebs wurden auch für Monate Dosen von (1)-20-(40) mg/ Tag gegeben. Ab 100 mg / Tag wurden leichte Nebenwirkungen beobachtet [2].
INDIKATIONEN  und  WIRKUNG: Besserung des gestörten Schlaf- Wachrhythmus für Spätschlafer mit „verzögertem Schlafphasensyndrom“  ist in Studien gesichert (Evidenz-Level A); gute Wirkung konnten Studien zeigen bei Altersschlaflosigkeit, Schlafstörungen ansonsten Gesunder und bei Schlafstörung von verhaltens- oder entwicklungsgestörten Kindern, wie in geringerem Maße bei Jet-Lag; bei Durchschlafstörungen zeigten sich Retardpräparate wirksamer.
Als antikanzerogene Eigenschaften zeigt Melatonin  eine Modulation der Östrogen-Rezeptor-Expression, Unterdrückung des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors, Angiogenesehemmung, Steigerung der Sekretion etlicher Zytokine und dadurch Steigerung der Tumorabwehr, Verminderung der Immunsupression bei Chemotherapie und Stress und Besserung von Tumorkachexie [2]. Auch Frau Dr. Hübner [1] gesteht Melatonin zu, dass es im Laborversuchen das Zellwachstum hemmt, die Zelldifferenzierung und Apoptose induziert, die Metastasierung vermindert, Tumorzellen  durch Behinderung der Linolensäureaufnahme und durch Tyrosinkinase-Hemmung schädigt; sie bestätigt eine Wachstumshemmung von hormonrezeptor-positiven Prostata- und Mamma-Karziniom-Zellen durch Melatonin und berichtet von Studien bei Bronchial-, Colon-, Leber-, Mamma- Karzinnom, Melanom, Hirnmetastasen und anderen soliden Tumoren, bei denen die Melatonin-Gabe einen positiven Einfluss hatte [1].
NEBENWIRKUNGEN: In der größten Toxikologischen Datenbank Poisindex sind bei Dosen von 3-80 mg/d bei Kindern und bis zu 1000 mg/d bei Erwachsenen keine oder nur geringe Nebenwirkungssymptome berichtet [4]; Hübner berichtet über Depression bei 1,2g [1] genauer siehe MELATONIN 
BEURTEILUNG: Es spricht nichts gegen eine Anwendung von Melatonin zur zusätzlichen Krebs-Therapie, besonders bei vorliegenden Schlafstörungen. Auch wenn ein Nutzen nicht gesichert ist, ist doch eine positive Wirkung wahrscheinlich, besonders wenn durch Besserung eines gestörten Nachtschlafs Stresssituationen gemildert werden.
Wieso Frau Dr. Hübner [1] trotz dieser möglichen –wenn auch nicht gesicherten- positiven Wirkung von Melatonin auf Krebs und der bei geringer Dosis (0,3-5g/d) minimalen bis fehlenden Nebenwirkungen die Anwendung von Melatonin bei Krebs ablehnt [1], kann ich nicht nachvollziehen.
LITERATUR: siehe MELATONIN

MISTELTHERAPIE
Ausführliche Erörterung in “Naturheilkundliche Krebstherapie” [1]: „Bei der … Misteltherapie steht die immunmodulierende Wirkung im Vordergrund und nicht die zytotoxische Wirkung. In Studien wurde öfters eine Verbesserung des Allgemeinbefindens gefunden (Appetitsteigerung, Gewichtszunahme, weniger Infektanfälligkeit, allgemeines Wärmegefühl, besserer Schlaf, Verbesserungen der Stimmungslage). Die Verbesserung der Verträglichkeit der Chemotherapie (weniger Erbrechen, weniger Inappetenz, reduzierte Nausea, weniger Leukopenie) konnte bei den meisten Studien … erreicht werden, jedoch nicht bei allen“ [1]. Eine Studie aus dem Jahr 2014 fand bei austherapiertem fortgeschrittenem  Pankreaskarzinom eine sehr gute Wirkung einer hoch dosierten Misteltherapie auf den Appetit, auf die Reduktion des Fatigue, Reduktion von Schmerz und Übelkeit und der Besserung der Schlaflosigkeit. Besonders zu erwähnen ist, dass bei dieser Studie die Konzentrationen der Mistelinjektionen bis zu einer Dosis von 10mg gesetigert wurden mit deutlicher Lokalreaktion. [9]  Diese Studie läßt hoffen, dass die Misteltherapie bei ausreichender Dosierung anderen “immunstimulierenden” Therapien doch überlegen ist, zumindest in Hinsicht auf Besserung der Tumor verursachten Schmerzen

Aber wie den anderen „immunmodulierenden“ Therapien wie Biobran® und immunstimulierende Pilzen, gibt es auch bei der Misteltherapie bisher keine Methode vorherzusagen, welchen Therapieerfolg die Anwendung bei dem jeweiligen Patienten verspricht oder, ob sie überhaupt eine therapeutischen Effekt haben wird und ob sie bessere Erfolge verspricht, als eine andere naturheilkundliche „immunmodulierende“ Therapie. Es lässt sich leider bis heute „... nicht vorhersagen, welcher Patient auf eine Misteltherapie ansprechen wird“ und welcher nicht (Pfeifer Lektin-normierte Mistelextrakt-Therapie in [7])

MODIFIED CITRUSPECTIN siehe CITRUS PEPTIDE

OMEGA-3-FETTSÄUREN: unversichtbar in der naturheilkundlich supportiven Krebstherapie; nötig sind Omega-3-Fettsäuren aus Fisch der kalten Nordmeere (z.B. Fischöl-Kapseln); zusätzlich empfehle ich pflanzliche Omeag-3-Fettsäuren z.B als Leinöl (täglich pro Person 10-20 ml Leinöle z.B. in 75-150 g Quark mit frischem Apfel + Rosinen); wichtig ist zusätzlich Vitamin E. siehe Kapitel OMEGA-3-FETTSÄUREN

Q 10,  COENZYM Q 10, UBICHINON: trotz des hohen Preises sehr wichtig in der naturheilkundlich supportiven Krebstherapie. Ubichinon soll die Metastasierung verlangsamen, ist in den Mitochondrien essentiell für den Elektronentransfer der Atmungskette, dient zum Schutz und der Revitalisierung von Mitochondrien, ist ein sehr potentes Antioxidans; schützt bei Zytostatikatherapie mit Anthracyclinen das Herz. Weiteres siehe Kapitel COENZYM Q 10

QUERCETIN:  Bearbeitung ab 2011 vorgesehen

PAPAIN siehe ENZYMTHERAPIE SYSTEMISCHE

PILZE siehe MEDIZINALE PILZE

RESVERATROL
Resveratrol hat viele Krebs protektive Wirkungen, und ist könnte für etliche Krebsarten auch unterstützend heilende Wirkungen haben.
Bei Östrogen-Rezeptor positiven Tumoren (Mamma, Ovar) sollte man Resveratrol NICHT anwenden, da Resveratrol die Hormonrezeptoren milde stimuliert, wenn kein Östrogen vorhanden ist.

SELEN: ist unversichtbar in der naturheilkundlich supportiven Krebstherapie; ist essentiell für einige antioxidativ wirkende Enzyme, wirkt vielfach antikanzerogen, ist essentiell für das zelluläre und humorale Immunsystem (auch NK-Zellen, Tumor-Zytotoxizität). Siehe Spezialkapitel SELEN

SHARKFIN  siehe  HIAFISCHKNORPEL

SHIITAKE siehe MEDIZINALE PILZE

SOJA und SOJA-ISOFLAVONE
E
tliche epidemiologische Arbeiten geben Hinweise, dass an Soja reiche Ernährung die Erkrankungshäufigkeit an Prostata- und Brustkrebs, aber auch an Kolon-Krebs senkt.
Bei schon bestehendem östrogenempfindlichen Tumoren (Mamma, Ovar, Uterus) sind dagegen alle phytoöstrogen-wirksamen Isoflavone wie auch Genistein und Daidzein kontraindiziert wegen der möglichen stimulierenden Wirkung auf Östrogenrezeptoren.
DOSIERUNG: sicher wissenschaftlich begründete Dosierungs-Empfehlungen bestehen nicht. Allgemein wird empfohlen 40-120 mg / Tag Soja-Isoflavone oder der entsprechenden Menge sojahaltiger Nahrungsmittel ab 100 g/ Tag siehe auch Kapitel Soja

TEE (grüner + schwarzer Tee)
Tee wirkt durch die Methylxanthine anregend und leicht diuretisch, durch die polyphenolischen Bestandteile wirkt Tee antioxidativ, zusätzlich hat Tee antimutagene und antikarzinogene Effekte [1]. Die krebspräventiven Wirkungen sind nicht bewiesen und diese scheinen für grünen Tee sicherer zu sein als für schwarzen Tee. Wenn man Tee wegen der krebs-protektiven Wirkung (und generell gesundheitsfördernden Wirkung) genießen will, ist schon wegen der Anzahl der wissenschaftlichen Studien grüner Tee dem schwarzen Tee vorzuziehen.

UBICHINON siehe Q 10

VITAMIN B 17  siehe LAETRILE

VITAMINE
Gegen die Krebserkrankung besonders wichtige Vitamine sind:  B1, B6, B12, C, D, E, Folsäure, Karotinoide, Riboflavin (antioxidativ wirksam), Niacin, Omega-3-Fettsäuren (immer zusätzlich Vit. E + C), Selen, Kalzium, Magnesium, Zink, und das leider teure Coenzym Q10.  Wegen des Zusammenwirkens der einzelnen Vitamine empfehle ich grundsätzlich ein hochdosiertes Multivitaminpräparat und keine Präparate mit einzelnen Vitaminen in besonders hoher Dosierung.

LITERATUR
1. Kleber JJ: Naturheilkundliche Krebstherapie Schwerpunkt auf Homöopathie und orthomolekularer Medizin; 2007 Kai Krüger Verlag  ISBN 978-3-9808141-7-1
2. Kleber JJ: Cyanogene Glycoside; Laetrile; aus der Datenbank der Toxikologischen Abteilung der II. Medizinischen Klinik München; Toxinfo von Kleber JJ , Ganzert M, Zilker Th; Ausgabe 2005
7.
Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban u. Fischer, München 2006
8 Wikipedia: Amygdalin; http://de.wikipedia.org/wiki/Amygdalin Dez. 2010
9. Tröger W et al.: Lebensqualität von Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom unter Misteltherapie; Deutsches Ärzteblatt Heft 29-30, 21. Juli 2014